18. 03. 2010: Leipzig, Buchmesse, Autonama – MDR 5:2 (0:2)

Für den Messefreitag hatte Schieke ein kleines Studio in einem Leipziger Galerienkomplex besorgt, wo wir exklusiv für Herrn Herkel, der für Deutschlandradio-Kultur einen Halbstünder über die Mannschaft macht, ein paar Texte ins Mikro lesen konnten. Zehrer, Schmidt, Merkel und unser canado-ugrischer Mittelfeldhammer Eile gaben hintergründig Komisches, Kröchert hingegen erzählte eine schöne Geschichte über Menschen, die, wie Schmidt sagte, anders als das Gros unserer Mannschaft ihr Geld mit ehrlicher Arbeit verdienen. Schieke schwieg, weil er sich freute, dass alles so gut geklappt hatte. Drei Zivilpersonen hatten von dieser, eigentlich autonamainternen, Aufzeichnung Wind bekommen, und also hießen wir sie sich zu uns zu setzen. Ein schöner Abend; was Wunder, als Sieger liest es sich leicht. Hatten wir doch am Tag zuvor auf einem flauschigen Kunstrasenplatz im Leipziger Osten die durchaus ehrgeizigen Leute vom MDR besiegt und einmal mehr bewiesen, dass wir Spiele drehen können. Der Beginn war etwas zerfahren, was vielleicht am Buchmessenstress und am Frühlingsausbruch gelegen hat, auch war Spielmacher Schmieder deutlich gezeichnet vom Vaterschaftsjahr und brauchte erstmal eine Halbzeit, um wieder auf Touren zu kommen. Zum Glück gewannen Kröchert, Richter und Kron nahezu jeden Zweikampf; Kron wird auch in seinem Foulverhalten immer cleverer. Schieke war zwar dabei, zugleich aber entschuldigt, weil er seinen am Spielfeldrand ausharrenden dreijährigen Sohn nebenher noch bei Laune halten wollte.
Der sah das erste Fußballmatch seines Lebens und wird es nun nie mehr vergessen.
Null zu zwei nach einer halben Stunde, und die MDR-Fans (zwei Damen von der Technik-Dispo, eine Musikredakteurin, eine von Honorare und Lizenzen) begannen schon zu feiern. Eben in jener entscheidenden Phase schickte Co-Coach Merkel das Nachwuchstalent Mario Salazar auf den Platz, was zugleich ein Weckruf für alle war. Schmieder schoss unmittelbar vor der Pause das 1 zu zwei, und das war der Anfang vom Ende für den Volksmusiksender. Nach dem Wiederanpfiff bewies Salazar, dass man noch härter als Nußbaumeder reingehen kann; Kröchert schaltete auf Doppellunge, und davon zutiefst beeindruckt, schossen die Gegner das zwei zu zwei gleich mal selbst. Die Neuzugänge Beyer und Hulpe fügten sich hervorragend in das taktische Konzept der Autonama ein, und so ham wa das Ding nach Hause gebracht. Noch vierzig Mal schlafen, (ungefähr), dann werden wir in Unna Weltmeister.

(Schieke)

Leipzig, 18.3. 2010: Autonama – MDR 5:2 (1:2)

Autonama: Matthias Herbert – Konstantin Richter, Jörg Schieke, Norbert Kron, Jochen Schmidt – Michael Kröchert, Axel Rapp, Jürgen Schmieder, Klaus C. Zehrer – Albert Ostermaier, Moritz Rinke; Andreas Merkel, Martin Beyer, Mario Salazar, Marius Hulpe

0:1 (8.)
0:2 (22.)
1:2 Schmieder (45.)
2:2 Eigentor (46.)
3:2 Rinke (Foulelfmeter, 53.)
4:2 Beyer (58.)
5:2 Rinke (64.)

Termine



Alle Infos zu "Fußball ist unser Lieben", hrsg. von Albert Ostermaier, Norbert Kron und Klaus Caesar Zehrer, Suhrkamp 2011, hier!


Alle Infos zu Titelkampf, hrsg. von Albert Ostermaier, Moritz Rinke und Ralf Bönt, Suhrkamp 2008, gibt es hier!

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